Sollte ich eigene Inspektoren in Asien einstellen?
Einige mittlere und große Importeure bauen ihre eigenen Einkaufsbüros in Asien auf, um nah bei den Herstellern zu sein. Zur gleichen Zeit stellen sie eigene Inspekteure zur Qualitätskontrolle ein.
Macht es immer Sinn, eigene Inspektoren in Asien einzustellen?
Inspektionen selbst zu managen ist zuallererst finanziell interessant. Wenn alle Hersteller in einem geographisch eng begrenztem Feld sind und Bestellungen gut über das Jahr verteilt sind, lohnt sich oft die Vollzeitstelle. Besonders der geringe Lohn eines lokal Angestellten Inspektors ist interessant. Dieses Arrangement ist effizient wenn,
- ein vertrauenswürdiger Manager alle Operationen genau überwacht.
- die Inspektion professionell durchgeführt wird und den Standards folgt (dies ist normalerweise nicht der Fall).
Die eigenen Inspektoren in Asien werden aber richtig teuer, wenn die Produktion an verschiedenen Orten stattfindet. Oft kostet eine Inspektion schnell über 500 USD pro Arbeitstag. Besonders kompliziert wird es, wenn saisonal bedingt mehr Inspektionen anfallen.
Im Endeffekt müssen Sie wissen, was Sie wirklich in der Firma behalten möchten, und was Sie besser auslagern sollten.
Anders gesagt, warum kaufen Sie von anderen Herstellern, nutzen Agenten oder Firmen für Transport und Zollpapiere? Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch eine Firma für Qualitätskontrolle suchen.
Die größten Kostenpunkte eines Inspektors übersehen die meisten Firmen:
Wenn Sie sich für Ihr eigenes Team von Inspektoren entscheiden zahlen Sie nicht nur deren Lohn und Transport zu den Herstellern. Sie bezahlen außerdem mit der Zeit des Managers, der die Inspektoren überwacht. Eine Stunde produktive Arbeit Ihres Managers, die unnötig an Inspektoren vergeudet wird kostet Sie leicht so viel wie der Monatslohn eines einzelnen Inspektors.
Wird Ihr Team die Inspektion vor Ort professionell durchführen? Schulen und Coachen Sie Ihr Team, überwachen Sie die Arbeit um Korruption vorzubeugen? Wenn Sie dies NICHT tun, kostet es Sie möglicherweise tausende Dollar bei der nächsten Bestellung.
Photo: Julien Roger